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Digitale Planung am Hochrhein: Wie BIM den Neuabschnitt 6 der A 98 prägt

Der Neubau der A 98 am Hochrhein, insbesondere im Abschnitt 6 (Schwörstadt–Bad Säckingen–Murg), wird konsequent modellbasiert geplant. Die A 98 ist in insgesamt zehn Abschnitte unterteilt und verläuft entlang des Hochrheins von Weil am Rhein (Dreieck A 5) bis Lauchingen an der B 34 nahe der Schweizer Grenze.

Abschnitt 6 umfasst eine etwa 9,5 Kilometer lange Neubaustrecke mit zwei Anschlussstellen, zwei Tunneln sowie rund 15 Brücken- und Durchlassbauwerken. Diese liegen vollständig innerhalb des Abschnitts und beinhalten vier große Brücken, die bedeutende Tal- und Geländeeinschnitte überqueren, sowie weitere kleinere Brücken und Durchlässe für lokale Wege und Gewässer. Ergänzt wird die Infrastruktur durch Stützwände und Hangsicherungen, die aufgrund der anspruchsvollen Topografie erforderlich sind. Die Variantenuntersuchung wurde abgeschlossen, die Entwurfsplanung läuft. Beide Abschnitte schließen wichtige Lücken zwischen den bereits in Betrieb befindlichen Teilstücken und verlaufen durch ein topographisch besonders anspruchsvolles Gebiet.

Visualisierung der geplanten Streckenführung der Autobahn A 98, Abschnitt 6, mit markierter Vorzugsvariante in einer Landschaftsansicht.
Die Vorzugsvariante für Abschnitt 6 der Hochrheinautobahn A 98 | Bildnachweis: DEGES

Für Abschnitt 6 wurde 2024 ein Planungsgebiet per Rechtsverordnung festgelegt, um die Vorzugsvariante zu sichern. Gleichzeitig laufen geotechnische Sondierungen für die Entwurfsplanung.

Die Planung stützt sich auf eine durchgängige Koordination innerhalb eines gemeinsamen Datenumfelds. Zentrale Elemente sind integrierte 3D-Modelle, die Bestand, Planung, Bauabfolge und relevante Randbedingungen zusammenführen. Diese Modelle dienen als Basis für Fachabstimmungen, Variantenvergleiche sowie für Visualisierungen im Rahmen von Genehmigungs- und Öffentlichkeitsverfahren. Die strukturierte modellbasierte Zusammenarbeit reduziert Schnittstellenrisiken und erhöht die Planungsreife bereits in frühen Phasen.

Aus Projektsicht zahlt der Einsatz von BIM auf drei wesentliche Punkte ein. Erstens ermöglicht er eine präzise Linienführung und Bauwerkslage im schwierigen Gelände. Zweitens schafft er transparente Entscheidungsgrundlagen für Varianten, Umweltbelange und den Dialog mit der Öffentlichkeit. Drittens stellt er eine belastbare Datenbasis für Ausschreibung und spätere Bauphasen bereit.

Der Abschnitt 6 der A 98 verdeutlicht, wie digitale Planungsmethoden die Umsetzung komplexer Infrastrukturprojekte strukturieren und beschleunigen. Die enge Verzahnung von Modellen, Prozessen und Kommunikation schafft die Grundlage für eine moderne, effiziente und zukunftsfähige Planungspraxis.

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