Ein Ingenieur schaut von dem Balkon eines modernen Gebäudes über eine Stadt.

BIM-Initiativen auf Ebene der Bundesländer

Neben dem Bund haben auch die Bundesländer Strategien und Handlungsempfehlungen entwickelt, um die BIM-Methode umzusetzen.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der BIM-Initiativen der Bundesländer und ausgewählte Anwendungsbeispiele. Die Inhalte basieren auf aktuell öffentlich zugänglichen Informationen und werden laufend erweitert, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Übersicht der BIM-Initiativen der Bundesländer

Die Bundesländer verfolgen unterschiedliche Strategien zur Förderung und Umsetzung der Nutzung von BIM sowie der Digitalisierung des Bauwesens. In der nachstehenden Übersicht finden Sie eine kurze Zusammenfassung dieser Aktivitäten und Links mit weiteren Informationen. Die Liste wird laufend aktualisiert und erweitert. 

 

Baden-Württemberg

Ab 2025 ist die verbindliche Anwendung von BIM für die im Auftrag des Bundes umgesetzten Neubaumaßnahmen im Straßenbau vorgeschrieben. Für Landesprojekte gilt dies ab 2027. Das Land Baden-Württemberg hat im Jahr 2021 einen BIM-Leitfaden veröffentlicht. Dieser definiert die ersten Zielvorgaben bis 2027 und legt einen Fokus auf eine landesweit einheitliche BIM-Implementierung. Erste Erfahrungen wurden in Pilotprojekten gesammelt, unter anderem beim Neubau eines Labors in Weinsberg und beim Neubau für die Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Aalen

Weitere Informationen zu BIM in Baden-Württemberg finden Sie auf der Website des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg

 

Bayern

Der Freistaat Bayern führt BIM schrittweise ein. Zur Unterstützung des Einführungsprozesses wurden im Jahr 2022 fachspezifische BIM-Leitfäden für den Hochbau bzw. den Straßenbau veröffentlicht. Diese Leitfäden bieten Vorgaben und Hilfestellungen für eine strukturierte Implementierung der BIM-Methode. Innerhalb der Landesbaudirektion Bayern koordiniert die Leit- und Zentralstelle Building Information Modeling (ZBIM) die Einführung und Anwendung von BIM im Hoch- sowie im Straßen- und Brückenbau.

Weitere Informationen finden Sie unter BIM Bayern auf der Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. 

 

Berlin

Der Berliner Senat verfolgt in seinen aktuellen Richtlinien zur Regierungspolitik neben nachhaltigem und ressourcenschonendem Bauen auch die Digitalisierung des Bauwesens. Dazu zählt der verstärkte Einsatz von BIM für die Planung, den Bau und den Betrieb von Gebäuden. 

Weitere Informationen zum Bauwesen in Berlin finden Sie bei der Senatsverwaltung Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

 

Brandenburg

Im Jahr 2023 hat das Land Brandenburg eine Stabsstelle im Ministerium für Landesplanung und Infrastruktur eingerichtet, um die BIM-Umsetzung gezielt zu steuern. Ziel der Stabsstelle ist die Steuerung der Akteure der Wertschöpfungskette sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für die Umsetzung und Nutzung von BIM. Beim BIM-Praxistag im Jahr 2023 hat das zuständige Ministerium für Landesplanung und Infrastruktur (MIL) die Grundlagen hierfür geschaffen.  

Weitere Informationen zur Stabsstelle finden Sie beim Ministerium für Landesplanung und Infrastruktur Brandenburg.

 

Bremen

Die zentrale Anlaufstelle für Bauangelegenheiten in Bremen ist die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung. Die Freie Hansestadt Bremen führt Projekte zur Digitalisierung im Bauwesen durch. Das Landesamt GeoInformation Bremen stellt ein digitales digitales 3D-Stadtmodell zur Verfügung, das Gebäude, Brücken, Bäume und weitere Objekte umfasst. Das Modell bietet unter anderem Funktionen zur Simulation von Schattenverläufen und zur Analyse von Sichtbeziehungen.

Informationen zum Bauwesen in Bremen finden Sie beim Senat für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung.

 

Hamburg

Mit BIM.Hamburg hat die Freie Hansestadt Hamburg eine zentrale Anlaufstelle geschaffen, die die Einführung und Anwendung der BIM-Methode koordiniert. Zur Etablierung der BIM-Methode in den verschiedenen Fachbereichen gibt es sechs spezialisierte BIM-Leitstellen. BIM-Anwendungen zeigen sich in konkreten Bauprojekten, darunter der Forschungsneubau HAFUN und die Erweiterung der Spielstätte Kampnagel

Weitere Informationen zu BIM in Hamburg finden Sie auf der Webseite von BIM.Hamburg.

 

Hessen

Unter der Initiative BIM@HessenMobil verfolgt das Land Hessen die schrittweise Implementierung der BIM-Methode insbesondere im Straßenbau. Darüber hinaus unterstützt Hessen digitale Innovationen, beispielsweise im Rahmen des Programms Starke Heimat Hessen, das auch den Einsatz digitaler Lösungen im Bauwesen und BIM fördert. 

Weitere Informationen zur BIM-Umsetzung in Hessen finden Sie bei Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement.

 

Mecklenburg-Vorpommern

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr Mecklenburg-Vorpommern befasst sich mit der Anwendung BIM, insbesondere in den Bereichen Umweltschutz und Umweltplanung. In einem Expertenworkshopwurden unter anderem der Einsatz von BIM im Immissionsschutz, der Einsatz von Drohnen im Baustellen- und Kompensationsflächenmanagement sowie die Nutzung interaktiver Planungsmodelle und virtueller Realität in der Stadtplanung behandelt.

Informationen zum Bauwesen und der Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie im zuständigen Landesministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung.

 

Niedersachsen

Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) verfolgt die langfristige Anwendung der BIM-Methode und orientiert sich dabei am Stufenplan Digitales Planen und Bauen des Bundes. Seit 2017 hat das Land Niedersachsen die BIM-Methode in Pilotprojekten erprobt und evaluiert, um praxisnahe Erfahrungen zu sammeln.  

Weitere Informationen zur BIM-Methode und dem Vorgehen in Niedersachsen finden Sie bei der NLStBV.

 

Nordrhein-Westfalen

Das BIM-Competence-Center (BIM-CC) im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung hat verschiedene Hilfestellungen, Empfehlungen und Leitfäden entwickelt, die Kommunen dabei unterstützen, ressourcenschonend zu planen, zu bauen und öffentliche Gebäude mithilfe von BIM zu betreiben. 

Weitere Informationen finden Sie beim Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung.

 

Rheinland-Pfalz

Das Land Rheinland-Pfalz, insbesondere der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), arbeitet an der Implementierung von BIM in Zusammenarbeit mit den Hochschulen des Landes. Im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Technischen Universität Kaiserslautern wurden Schnittstellen und Anwendungspotenziale von BIM für das Bau- und Facilitymanagement öffentlicher Liegenschaften untersucht. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung eines gemeinsamen Open BIM-Lab Rheinland-Pfalz ein. Zudem unterstützt das Land Pilotprojekte, auch im Bereich der Wasserwirtschaft.

 

Saarland

Das Projektmanagement-Office (PMO) des Landesbetriebs für Straßenbau im Saarland sorgt für eine Projektabwicklung auf Basis einheitlicher Datenstrukturen. Das PMO misst der zukünftigen Implementierung von BIM eine herausragende Bedeutung bei. Für Bauangelegenheiten im Saarland ist das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport zuständig.

 

Sachsen

Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement stellt entsprechende Musterdokumente zur Verfügung, um eine standardisierte und effiziente Umsetzung von BIM-Pilotprojekten zu ermöglichen.

 

Sachsen-Anhalt

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat im September 2023 die Strategie Sachsen-Anhalt Digital 2030 beschlossen. Laut dem gleichnamigen Strategiepapier soll BIM im Landesstraßenbau in Sachsen-Anhalt bis 2030 zum Standard werden. Darüber hinaus sind bis 2026 mehrere BIM-Pilotprojekte der Landesstraßenbaubehörde geplant. Ein Leitfaden inklusive Mustervorlagen und allgemeiner Regelungen werden erstellt. Darüber hinaus befasst sich der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt mit der Digitalisierung im öffentlichen Bauwesen, unter anderem durch die schrittweise Einführung von BIM und erste Pilotprojekte, wie den Bau der Clausewitz-Kaserne in Burg.

Weitere Informationen finden Sie beim Ministerium für Infrastruktur und Digitales Sachsen-Anhalt.

 

Schleswig-Holstein

Das Land Schleswig-Holstein orientiert sich an den Vorgaben des Bundes im Rahmen des Stufenplans Digitales Planen und Bauen sowie des Masterplans BIM Bundesfernstraßen. Pilotprojekte werden bereits durchgeführt. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr hat in der Zeit von 2017 bis 2020 mit dem Pilotprojekt A7 - Raststätte Ellund erste Erfahrungen mit der BIM-Methode gesammelt. Die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) verfolgt die Implementierung der BIM-Methode im Hochbau im Rahmen eines eigenen Kompetenznetzwerks und hat in Pilotprojektenrelevante Erfahrungen gesammelt.

Informationen zu BIM im Bereich Infrastruktur sind beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein zu finden.

 

Thüringen

Das Landesamt Bau und Verkehr ist für die Planung und Durchführung von Hoch- und Infrastrukturbaumaßnahmen des Landes verantwortlich und befindet sich im Aufbau eigener BIM-Kompetenzen. Die Bauaufsicht des Landes Thüringen treibt darüber hinaus mit dem Transferprogramm Digitale Bauaufsicht Thüringen die Digitalisierung der bauaufsichtlichen Prozesse voran.

Die bundesdeutschen BIM-Cluster

Die Implementierung von BIM auf Landesebene wird von mehreren regionalen BIM-Clustern unterstützt. Die BIM-Cluster bieten offene Plattformen für den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentliche Institutionen erhalten hier Unterstützung bei der Implementierung von BIM-Methoden. 

Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der BIM-Cluster der jeweiligen Regionen:

Anwendungsbeispiele der Länder im Detail

 

BIM Bayern – Digitalisierung im Bauwesen vorantreiben  

Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat BIM Bayern als zentrale Plattform ins Leben gerufen, um den Einsatz von BIM entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bauwesen zu fördern.  

Die Plattform stellt zielgruppenspezifische Informationen zur BIM-Implementierung bereit – für Planer und Architekten, Bauunternehmen, Behörden und Kommunen sowie Bauherren.  

Ein besonderes Highlight ist der BIM-Preis Bayern, mit dem der Freistaat Bayern in Zusammenarbeit mit dem BIM-Cluster Bayern herausragende Leuchtturmprojekte in den Bereichen BIM und digitale Transformation des Bauwesens auszeichnet.  

Hier finden Sie die Preisträger des BIM-Preis Bayern 2024.  

 

Die Initiative BIM.Hamburg 

BIM.Hamburg ist ein Netzwerk aus sechs BIM-Leitstellen mit verschiedenen Schwerpunktthemen, die zur übergreifenden Implementierung von BIM im öffentlichen Sektor der Freien und Hansestadt Hamburg eingerichtet wurden. Dieses Netzwerk treibt die BIM-Methode auf Landes- und Kommunalebene aktiv voran. 

Neben diesen Aktivitäten kooperiert BIM.Hamburg mit dem BMV, um die bundeseinheitliche Einführung von BIM zu unterstützen. So wirken zahlreiche Fachexpertinnen und Fachexperten aus Hamburg im Rahmen der Lenkungsgruppe BIM für den Straßenbau (bestehend aus Servicestelle, Beratung, Assistenz und Projektmanagement) an der Entwicklung von Rahmendokumenten und Handlungsempfehlungen des Bundes mit. 

Darüber hinaus ist BIM.Hamburg am Aufbau des vom BMV geförderten Reallabors Digitaler Zwilling Bundesfernstraßen beteiligt. 

Weitere Informationen zu BIM.Hamburg 

 

BIM-Leitfäden und Hilfestellungen des Landes Nordrhein-Westfalen 

Das Land Nordrhein-Westfalen hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Vorreiterrolle bei der Implementierung von BIM auf Landesebene zu übernehmen. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung hat dazu Leitfäden und Empfehlungen entwickelt, um Kommunen beim Planen, Bauen und Betreiben öffentlicher Gebäude zu unterstützen. 

Mit der zweiten BIM-Handlungsempfehlung für kommunale Bauverwaltungen und die kommunale Gebäudewirtschaft legt das Land Nordrhein-Westfalen den Schwerpunkt auf die nachhaltige Anwendung der BIM-Methode. Der Leitfaden soll Kommunen anwendungsorientierte Informationen bieten, um die Umstellung von Planen, Bauen und Betreiben eines Gebäudes auf BIM erfolgreich zu gestalten.  

Der BIM Qualifizierungsleitfaden NRW bietet eine praxisnahe Unterstützung bei der Einführung der BIM-Methode in der kommunalen Bauverwaltung und Gebäudewirtschaft. Der Leitfaden vermittelt ein grundlegendes Verständnis für den BIM-Entwicklungsprozess, hilft bei der Einschätzung des individuellen Schulungsbedarfs und unterstützt bei Weiterbildungsmaßnahmen.  

Weitere Informationen zur Einführung von BIM in Nordrhein-Westfalen

 

BIM im Freistaat Sachsen 

Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) stellt eigene Auftraggeberinformationsanforderungen (AIA) sowie Musterdokumente bereit, um eine standardisierte und effiziente Umsetzung von BIM-Pilotprojekten zu ermöglichen. 

Ein zentrales Dokument ist das Dokument Building Information Modeling – Auftraggeberinformationsanforderungen für Pilotprojekte des SIB. Es dient als BIM-Lastenheft und definiert allgemeingültige Anforderungen, Vorgaben und Prozesse für die Durchführung von BIM-Pilotprojekten. 

Darüber hinaus stellt der Freistaat Sachsen weitere Musterdokumente zur Verfügung, die als Orientierungshilfe für die praktische Umsetzung von BIM in verschiedenen Projektphasen dienen. Diese Dokumente unterstützen Planer, Bauherren und Unternehmen dabei, BIM effizient in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren und die Vorteile der digitalen Bauplanung optimal zu nutzen. 

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