BIM-Umsetzung und Praxis

BIM-Umsetzung auf Bundesebene

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die BIM-Methode in Deutschland flächendeckend nach bundeseinheitlichen Rahmenbedingungen einzuführen.

Auf Bundesebene hat das damalige Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur im Jahr 2015 auf Basis der Empfehlungen der Reformkommission Großprojekte den Stufenplan Digitales Planen und Bauen veröffentlicht.

In Umsetzung des Stufenplans haben die Fachbereiche Bundesfernstraßen, Schieneninfrastruktur des Bundes und Bundeswasserstraßen in den letzten Jahren Masterpläne und Umsetzungsstrategien entwickelt. Diese Fachbereiche liegen im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Verkehr (BMV).

Für die Hochbauvorhaben des Bundes hat das Bundesministerium des für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gemeinsam mit dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) den Masterplan BIM für Bundesbauten veröffentlicht. Auf dessen Grundlage wird BIM stufenweise im gesamten Bundesbau – zivil und militärisch – eingeführt. Im April 2023 wurde die zugehörige Umsetzungsstrategie ergänzt.

Die Seiten der einzelnen Fachbereiche geben einen Überblick über die BIM-Umsetzung auf Bundesebene, die zugrundeliegenden Masterpläne und Umsetzungsstrategien sowie die bisher umgesetzten Pilotprojekte und Vorstudien.

BIM-Umsetzung auf Landes- und Kommunalebene

Mit den BIM-Masterplänen, Umsetzungsstrategien und Vorgaben für die Bundesebene übt die Bundesregierung über den eigenen Geschäftsbereich hinaus auch eine Pilotwirkung für öffentliche Bauprojekte auf Landes- bzw. Kommunalebene aus. Damit möchte sie sowohl die Bundesländer als auch kommunale Akteure dabei unterstützen, in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich Strategien und Strukturen zur Einführung und Umsetzung von BIM zu entwickeln.

Einige Bundesländer haben bereits konkrete Handlungsempfehlungen, Leitfäden und Vorgaben für die BIM-Implementierung auf kommunaler Ebene entwickelt. Zudem wurden regionale oder lokale Initiativen zur Vernetzung der Akteure der gesamten Wertschöpfungskette Bau ins Leben gerufen. Diese Initiativen unterstützen den Wissenstransfer, fördern den Austausch bewährter Praktiken und erleichtern den Einstieg in die digitale Transformation des Bauwesens.

Auch für Städte, Kreise, Gemeinden und kommunale Unternehmen bietet die BIM-Methode große Potenziale, zum Beispiel zur Optimierung von Verwaltungsprozessen, zur Kosteneinsparung bei Planung, Bau und Unterhalt und zur effizienten Zusammenarbeit zwischen Behörden, Planern und Bauunternehmen. Immer mehr Kommunen setzen auf die BIM-Methode, um ihre Bau- und Infrastrukturdaten zukunftssicher zu verwalten.

Muster und Regelwerke für die Praxis

Eine effektive Zusammenarbeit und präzise Informationsanforderungen sind entscheidend für den Erfolg von Bauprojekten, die mit der BIM-Methode realisiert werden. Klare Vorgaben und etablierte Standards sind unerlässlich, um BIM in der Praxis erfolgreich zu implementieren. Zu diesem Zweck wurden spezifische Muster und Regelwerke entwickelt, die als Orientierungshilfe für eine strukturierte BIM-Anwendung dienen. Diese Orientierungshilfen gewährleisten einen effizienten und konsistenten Informationsfluss, erleichtern die Koordination zwischen den verschiedenen Gewerken und sorgen dafür, dass alle Projektbeteiligten zu jedem Zeitpunkt über die für ihre Arbeit relevanten Informationen verfügen. 

  • Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA): Legen fest, welche Informationen ein Bauherr benötigt.
  • Anwendungsfälle (AwF): Standardisieren die Nutzung von BIM für eine bessere Vergleichbarkeit und Effizienz.
  • BIM-Abwicklungsplan (BAP): Definiert klare Regeln für die Zusammenarbeit in BIM-Projekten.
  • Information Delivery Specification (IDS): Präzisiert, welche Daten in welcher Form bereitgestellt werden müssen.
  • Model-View-Definition (MVD): Definiert, welche spezifischen Informationen aus einem BIM-Modell für bestimmte Anwendungen oder Fachdisziplinen gefiltert und ausgetauscht werden.

BIM-Portal

Die Anwendung von BIM erfordert eine eindeutige Anforderungsdefinition sowie einen abgestimmten Datenaustausch zwischen allen Akteuren während Planung, Bau und Betrieb von Bauwerken. Mit dem BIM-Portal des Bundes stellt BIM Deutschland Muster, Vorgaben und Werkzeuge für eine effiziente, digitale Zusammenarbeit bereit. Das BIM-Portal ist kostenlos und wird sukzessive erweitert. 

Ein Ingenieur oder Architekt arbeitet an einem Tablet mit einer digitalen Darstellung eines Gebäudes und eines Baukrans. Die Bildschirme des Tablets und die Umgebung sind mit schematischen Darstellungen und technischen Daten überlagert, was auf den Einsatz von BIM (Building Information Modeling) oder ähnlichen digitalen Planungs- und Konstruktionswerkzeugen hinweist.
BIM Portal

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