Hände, die eine holografische Darstellung von Rechtssymbolen präsentieren, darunter eine Waage, ein Hammer und Dokumente, mit Schwerpunkt auf digitalem Recht und Technologie.

Erste Schritte zur Implementierung von BIM

Die erfolgreiche Implementierung der BIM-Methodik erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise. BIM bedeutet nicht nur die Nutzung neuer Technologien, sondern auch eine grundlegende Veränderung von Prozessen, Zusammenarbeit und Denkweisen in der Bau- und Planungsbranche. Damit BIM sein volles Potenzial entfalten kann, sollten Unternehmen und Organisationen strukturiert vorgehen und sich gezielt mit den notwendigen Schritten auseinandersetzen.

Im Folgenden sind sechs Schritte beschrieben, wie BIM erfolgreich in Ihrer Organisation eingeführt und nachhaltig verankert werden kann. Dabei wird auf die Definition von Rollen, die IT-Infrastruktur, Schulungen und Pilotprojekte ebenso eingegangen wie auf den fortlaufenden Austausch innerhalb der BIM-Community und die kontinuierliche Optimierung der Prozesse. 

 

Schritt 1: Klare Rollen und Verantwortlichkeiten definieren

Ein zentraler Erfolgsfaktor bei der Implementierung von BIM ist die klare Festlegung von Rollen und Zuständigkeiten in Ihrer Organisation. Definieren Sie frühzeitig, wer welche Aufgaben übernimmt und welche Qualifikationen dafür erforderlich sind.

Unterstützung bietet Ihnen die Arbeitshilfe „Rollensteckbriefe“. Dort erhalten Sie eine detaillierte Übersicht über die einzelnen BIM-Rollen, ihre Aufgabenbereiche sowie die erforderlichen technischen, organisatorischen und persönlichen Kompetenzen. Die Steckbriefe und eine umfassende Aufgabenmatrix helfen Ihnen dabei, die passenden Personen in Ihrem Team zu identifizieren und zu benennen.

BIM erfordert auch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen. Ein gemeinsames Verständnis und eine gute Kommunikation sind essenziell, um digitale Prozesse erfolgreich zu nutzen.

 

Schritt 2: IT-Infrastruktur prüfen und optimieren

Nachdem die Verantwortlichkeiten im Team festgelegt sind, ist die Evaluation der IT-Infrastruktur der nächste Schritt. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Welche Software-Lösungen sind bereits in Benutzung und sind diese BIM-kompatibel?
  • Können Daten neutral nach dem Open-BIM-Prinzip ausgetauscht werden? Verfügt Ihre Software über Schnittstellen für herstellerneutrale Austauschformate (wie bspw. IFC (Industry Foundation Classes))?
  • Inwieweit unterstützen die vorhandenen Systeme die Implementierung neuer Programme und Plattformen?
  • Welche technische Ausstattung wird zusätzlich benötigt?

Eine ausführliche Bewertung hilft Ihnen, die richtige BIM-Software für Ihre spezifischen Anforderungen auszuwählen. Die Arbeitshilfe „Softwareüberblick“ aus dem BIM-Handbuch bietet hier wertvolle Orientierungshilfen zu BIM-Software im Bauwesen. Die BIM-Methode ist kein einzelnes Softwareprodukt, sondern erfordert in der Regel eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte zur Erfüllung spezifischer Aufgaben.

Auch das BIM-Portal spielt eine wichtige Rolle: Es bietet digitale Vorlagen für die Definition von Informationsanforderungen über alle Leistungsphasen hinweg und unterstützt Auftragnehmer bei der qualitätsgesicherten Lieferung digitaler Bauwerksmodelle.

Weitere Informationen zur nötigen IT-Infrastruktur für den Einsatz von BIM finden Sie hier:

 

Schritt 3: Wissen aufbauen und Mitarbeitende einbinden

Die Einführung von BIM ist ein Veränderungsprozess, der nur mit der aktiven Beteiligung aller Stakeholder erfolgreich umsetzbar ist. Um Ihr Team optimal auf die neue Arbeitsweise vorzubereiten, sollten folgende Fragen berücksichtigt werden:

  • Welche Vorteile von BIM sind bereits bekannt?
  • Gibt es Akzeptanzprobleme bei der Einführung der Arbeitsmethode?
  • Welche Standards, Normen und Richtlinien sind für Ihr Unternehmen relevant?
  • Welche Schulungen oder Weiterbildungen sind notwendig?
  • Wie lassen sich Unsicherheiten abbauen und BIM-Know-how nachhaltig im Team verankern?
  • Mit welchen Netzwerken können Sie sich in Verbindung setzen?

BIM Deutschland unterstützt Sie mit passenden Workshop- und Netzwerkangeboten, wie zum Beispiel unsere Fachaustauschserien. Hier können Sie sich mit Experten aus der Branche austauschen und Ihre Wissen erweitern.

Weitere Schulungsangebote finden Sie bei:

 

Schritt 4: Pilotprojekte umsetzen und Erfahrungen sammeln

Sobald Ihr Team das notwendige Wissen erworben hat und die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, empfiehlt sich der Start mit einem Pilotprojekt. Diese Lernphase hilft dabei, die Vorteile der BIM-Methode praktisch zu erproben und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Um Risiken zu minimieren, können Sie fiktive Projekte realisieren oder bereits abgeschlossene Vorhaben erneut mit BIM analysieren. So lassen sich wertvolle Erkenntnisse für die reale Anwendung gewinnen.

Auf unseren Veranstaltungen, Messen und in unserem Newsletter teilen wir regelmäßig Erfahrungen aus erfolgreichen BIM-Projekten in verschiedenen Bereichen wie Straße, Schiene, Wasser und Bundesbau.

Weitere Informationsquellen:

 

Schritt 5: Wissen teilen und von anderen lernen – Netzwerke bilden

BIM lebt vom Austausch und der Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen hinweg. Nutzen Sie bestehende Netzwerke und Veranstaltungen, um von anderen Unternehmen und Verwaltungen zu lernen. Kooperationen mit bereits erfahrenen BIM-Anwendern können wertvolle Erkenntnisse liefern.

Unsere Empfehlung:

  • Treten Sie Fachverbänden und Netzwerken bei und beteiligen Sie sich an Arbeitskreisen.
  • Besuchen Sie Messen und Fachtagungen wie die BIM World, BAU oder digitalBAU.

Weitere Plattformen zum Netzwerken:

 

Schritt 6: Fortschritte überprüfen und Prozesse kontinuierlich optimieren

Die Implementierung von BIM ist ein dynamischer Prozess, der regelmäßig überprüft und optimiert werden sollte. Dokumentieren Sie Erfolge und Herausforderungen und führen Sie kontinuierliche Reviews durch:

  • Welche Schritte wurden bereits erfolgreich umgesetzt?
  • Welchen Herausforderungen sind Sie begegnet?
  • Welche Anpassungen sind erforderlich, um die Prozesse weiter zu verbessern?

 

Regelmäßige Updates und neue Entwicklungen finden Sie auf unserem LinkedIn-Kanal, in unserem Newsletter sowie auf Fachveranstaltungen. Unsere Experten stehen Ihnen zudem über unsere Hotline und auf Events zur Digitalisierung im Bauwesen zur Verfügung.

Im Auftrag von:

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