BIM verstehen – Die wichtigsten Abkürzungen und ihre Bedeutungen

Die Vielzahl an Fachbegriffen und Abkürzungen in der BIM-Welt kann insbesondere für den Einstieg herausfordernd sein. Unser Glossar bietet Ihnen eine kompakte und verständliche Übersicht der wichtigsten Abkürzungen rund um die BIM-Methode. Von AIA wie "Auftraggeber-Informationsanforderungen" bis VR wie "Virtual Reality" – hier finden Sie Erklärungen zu den zentralen Begriffen aus der BIM-Welt.

In der Fachwelt existieren unterschiedliche Definitionsansätze für Begriffe und Abkürzungen im Bereich BIM und der Digitalisierung des Bauwesens. Die hier aufgeführten Definitionen entsprechen dem Verständnis von BIM Deutschland und basieren auf den Musterdokumenten, Masterplänen und Strategiepapieren des Bundes zur BIM-Implementierung sowie auf den Definitionen anerkannter Kompetenznetzwerke und Organisationen wie buildingSMART oder dem Deutschen Institut für Normung (DIN).

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2D

Eine zweidimensionale Geometrie existiert nur in einer Ebene, z. B. eine Kreisfläche.

2,5D

Eine zweidimensionale Geometrie, bei der die dritte Dimension lediglich als Attribut der digital erstellten zweidimensionalen Objekte verfügbar ist, z. B. eine Linie mit einem Attribut Höhe ergibt eine Fläche, eine Fläche mit einem Attribut Höhe ergibt einen Quader.

3D (3D-Modell)

Entspricht einer dreidimensionalen Geometrie, die mit Körpern im Raum konstruiert und dargestellt werden kann. Das 3D-Modell ist zentraler Bestandteil der BIM-Methode. Beispiele für 3D-Körper sind Quader, Kugel und extrudiertes T-Profil.

4D (4D-Modell)

Ein um Terminplan bzw. Ausführungsprozesse (Zeit) erweitertes 3D-Modell. Erlaubt die Erstellung von 4D-Bauablaufvisualisierung (4D-BIM). Anmerkung: 4D = 3D + Zeit.

5D (5D-Modell)

Ein um Kostenplan bzw. Kalkulationsinformationen erweitertes 4D-Modell. Erlaubt die zeitabhängige Darstellung des Kostenverlaufs sowie der Material- und Personalganglinien im Bauprojekt (5D-BIM). Anmerkung: 5D = 3D + Zeit + Kosten.

A

AIA  (Auftraggeber-Informationsanforderungen)

Spezifikation von Daten- und Informationsbedarf eines Bestellers an seine Lieferanten im Zuge einer Angebotsanfrage oder Vergabe.

AIM (Asset Information Model)

Das Asset Information Model enthält alle Informationen, die für den Betrieb eines Bauwerks notwendig sind. Es bildet den Ist-Zustand während der Nutzungsphase ab. (DIN EN 19650)

Anwendungsfall

Zweck, für den Daten und Informationen aus einem digitalen Modell des Bauwerks erstellt und verwendet werden.

As-built-Modell (Wie-gebaut-Modell)

Dies ist ein Bauwerksdatenmodell, was in Geometrie und Informationsgehalt an die tatsächliche Bauausführung angepasst wurde. Der Detailgrad richtet sich dabei nach dem festgelegten LOIN.

Authoring Tool (Autorensoftware)

Software, die zur Informationserzeugung für Bauwerksdatenmodelle dient. Hier werden die Teilmodelle der einzelnen Fachdisziplinen erstellt.

Attribut

Alphanumerische Eigenschaft eines Modellelements, bestehend aus einem Attributnamen und einem dazugehörigen Wert.

Attributierung

Bei der Attributierung werden Modellelemente eines 3D-Modells mit erforderlichen Attributen angereichert. Die Anforderungen für die zu erbringenden Daten werden dabei in den AIA festgelegt. Die Attributierung eines 3D-Modells ist eine wichtige Voraussetzung zur Erstellung eines BIM-Modells.

Augmented Reality (AR)

Unter Augmented Reality (erweiterte Realität) versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung mithilfe der Ergänzung von Darstellungen durch Bilder oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung/Überlagerung.

AVA (Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung)

Eine AVA-Software strukturiert den Prozess von Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung. Die Software kommt bei öffentlichen Ausschreibungen auf Grundlage der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) zum Einsatz. Sie wird im Bauwesen universell eingesetzt und umfasst die Kostenerfassung der Leistungsbeschreibung sowie der verschiedenen Leistungsphasen.

B

BAP (BIM-Projektabwicklungsplan; auch BEP: BIM Execution Plan)

Dokument, das die Grundlage einer BIM-basierten Zusammenarbeit im Projekt strategisch beschreibt. Es legt Ziele, organisatorische Strukturen und Verantwortlichkeiten fest, steckt den Rahmen für die BIM-Leistungen und definiert die Prozesse sowie Austauschanforderungen der einzelnen Beteiligten.

BCF (BIM Collaboration Format)

BCF ist ein herstellerneutrales Datenformat für den Austausch von Koordinationsnachrichten im Änderungsformat zwischen verschiedenen BIM-Softwareprodukten.

Betrieb und Unterhaltung

Nach Fertigstellung eines Bauwerks wird es in die Phase des Betriebs und der Unterhaltung überführt. Eine regelmäßige und qualifizierte Prüfung und Inspektion von Bauwerken ist fester Bestandteil der Unterhaltung mit dem Ziel der Zustandsfeststellung als Grundlage für erforderliche Instandsetzungsmaßnahmen.

Bestandsmodell

Bauwerksmodell, das den Ist-Zustand eines Bauwerks bis zum gewählten Fertigstellungsgrad abbildet. Im Straßenbau gibt das Bestandsmodell den Ist-Zustand der Bebauung, bereits vorhandener Verkehrswege und Leitungen, die Bebauung mit Gebäuden sowie die sonstigen Flächennutzungen und die natürlichen Bedingungen, wie z. B. Wasserläufe und Topographie, vor Errichtung einer geplanten Straße wieder. Siehe VDI-Richtlinie 2552 Blatt 2.

BIM (Building Information Modeling)

Kooperative Arbeitsmethodik auf Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks. Unter Anwendung von BIM werden die für den Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst und verwaltet, sodass sie in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden können.

BIM-Autor

Der BIM-Autor ist in BIM-Projekten verantwortlich für die Erzeugung von Fachmodellen oder Informationscontainern nach den Regeln des projektspezifischen BIM-Projektabwicklungsplans (BAP).

BIM-BVB

Besondere Vertragsbedingungen für Planungsleistungen unter Einbeziehung der BIM-Methode in Projekten.

BIM-Gesamtkoordinator

Der BIM-Gesamtkoordinator ist ein Projektbeteiligter, der alle Fachmodelle eines Bauvorhabens zu Koordinationszwecken zusammenführt.

BIM-Koordinator (Informationsersteller)

Der BIM-(Gesamt-)Koordinator übernimmt in BIM-Projekten die Vertretung des Auftragnehmers bei der Umsetzung der Anforderungen an den Informationsprozess. Er ist verantwortlich für die Überwachung und Steuerung des Informationslieferprozesses. Der BIM-Koordinator hilft bei der Erstellung des projektspezifischen BIM-Projektabwicklungsplans (BAP) bzw. ist verantwortlich für die Lieferung, wenn es einen Gesamtkoordinator (federführenden Informationsbereitsteller) gibt.

BIM-Leistungen

Leistungen, die unter der Verwendung von BIM-Modellen erbracht werden.

BIM-Manager

Der BIM-Manager ist ein Projektbeteiligter, der die Konzeption erarbeitet, Anforderungen definiert und die Steuerung sowie Überwachung der Abwicklung mit der BIM-Methode in einem Projekt übernimmt.

BIM-Modell

Dreidimensionales objektorientiertes Modell eines Bauwerks, welches mit zusätzlichen Daten angereichert oder verknüpft werden kann. Es wird dabei nicht von einem Gesamtmodell, sondern von der Koordination mehrerer Fachmodelle ausgegangen. Unter dem Begriff „Daten“ werden z. B. zusätzliche Bauteil-, Zeit- und Kosteninformationen verstanden.

BIM-Strategie

Die BIM-Strategie ist Teil des BIM-Abwicklungsplans. Sie legt die grundsätzlichen Maßnahmen zur Erreichung der BIM-Ziele fest und definiert damit den Handlungsrahmen der Projektbeteiligten für die digitale Projektabwicklung.

BIM-Rollen

Damit die digitale Entsprechung eines Gebäudes reibungslos aufgebaut und gepflegt werden kann, ist eine klare Zuteilung von Rollen notwendig, die ohne BIM nicht benötigt wurden. Die gebräuchlichen BIM-Rollen sind BIM-Manager, BIM-(Gesamt-)Koordinator und BIM-Autor bzw. BIM-Modellierer. Diese werden in der VDI 2552-7 und DIN EN 19650-1 ebenfalls aufgeführt, allerdings unter den Namen Informationsmanager, Informationskoordinator, Informationsautor, ergänzt um den Informationsnutzer.

BIM2AVA (5D)

Beschreibt das Vorgehen zur Übernahme von CAD-Modellen in die AVA-Software bzw. die AVA-Bearbeitung. Dies wird auch als „5D-BIM“ bezeichnet.

BIM2Field

Beschreibt das Vorgehen zur Übernahme von CAD-Modellen für die Baustelle bzw. die Nutzung der in der Planung erstellten Modelldaten für die Bauausführung.

BIM2FM

Beschreibt das Vorgehen zur Übernahme von CAD-Modellen in das Facility-Management-System des späteren Betreibers.

C

CAD (Computer Aided Design)

Bei CAD handelt es sich um eine computergestützte Konstruktionsmethode, bei der geometrische Elemente (Linien, Kreise, Flächen, Körper) auf einer Ebene (Schnitte und Ansichten) oder im Raum konstruiert werden.

CAFM (Computer Aided Facility Management)

Computer-Aided Facility Management (CAFM) ist die Unterstützung des Facility Managements durch die Informationstechnik in Form eines Computerprogramms, welches aus einer Datenbank und einer Anwenderoberfäche besteht.

CDE (Common Data Environment)

Gemeinschaftliche Datenumgebung, die primär den Prozess der sicheren und standardisierten Datenverwaltung beschreibt. Über eine spezielle CDE-Software (auch Datenraum oder Projektkommunikationsplattform) wird auf die zentral verwalteten Daten zugegriffen.

Closed-BIM

Closed-BIM bedeutet „geschlossenes Building Information Modeling“ und beschreibt eine Methode, bei der ein Bauprojekt nur mit einer einzigen Softwareplattform bearbeitet wird. Im Gegensatz zu Open-BIM kommen hier nur Programme eines bestimmten Herstellers zum Einsatz und der Datenaustausch erfolgt in proprietären Formaten.

COBie (Construction Operations Building Information Exchange)

Das COBie-Format ist ein Datenstandard für BIM zum Austausch nicht-geometrischer Informationen. Es handelt sich dabei um ein offenes, standardisiertes Format für alphanumerische Gebäudeinformationen mit Bezug auf die Anforderungen aus dem Facility Management. Das Ziel ist die normierte Beschreibung von Räumen und deren technischer Gebäudeausrüstung, um diese zu betreiben und zu warten. Typische Informationen sind der Typ eines Geräts, sein Hersteller, die Seriennummer und das Wartungsintervall.

CPIXML (Construction Process Integration XML)

CPIXML ist ein proprietäres XML-Format zur Verarbeitung und Erstellung von 5D-Modellen, welches für die Software RIB iTWO definiert wurde. Analog zum IFC-Standard wurden geometrische Objekte, u. a. für Straßen- und Tiefbauprojekte, definiert, die den Austausch von Planungsmodellen in 3D ermöglicht. Das CPIXML-Austauschformat wird in der Kalkulationsphase, Bauausführung oder Abrechnung verwendet.

CSG (Constructive Solid Geometry)

Klassisches Verfahren zur impliziten, prozeduralen Beschreibung von Körpern auf der Basis von Grundkörpern (z. B. Würfel, Zylinder, Pyramide) und booleschen Operationen (Vereinigung, Schnitt, Differenz).

CSV (Comma-separated Values)

Das Dateiformat CSV beschreibt den Aufbau einer Textdatei zur Speicherung oder zum Austausch einfach strukturierter Daten. Ein allgemeiner Standard für das Dateiformat CSV existiert nicht, jedoch wird es im RFC 4180 grundlegend beschrieben. CSV-Dateien sind Textdateien, die sowohl von Menschen als auch von Maschinen lesbar sind.

D

Data Drop (Datenaustauschszenario)

Ein Datenaustauschszenario beschreibt die Auslieferung von definierten Datenpaketen zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Digitaler Zwilling

Digitale Zwillinge sind digitale Darstellungen von real existierenden (oder geplanten) Anlagen, Bauwerken oder Räumen.

DIN EN ISO 16739

Die DIN EN ISO 16739 beschreibt das technische IFC-Format und den konkreten Aufbau dahinter. Die Norm besteht aus einem technischen Teil in HTML und einem kurzen textlichen Teil in einer PDF.

DIN EN ISO 19650

Die DIN EN ISO 19650 Normenreihe ist das Standardwerk zum Thema BIM. In dieser Norm werden in verschiedenen Teilen die Grundlagen zu Informationsmanagement mit BIM beschrieben. Dabei werden Themen wie die Anwendung einer CDE, Vorgehen und Informationsrollen beschrieben. Die Norm ist weltweit gültig und wird häufig auch international als Basis verwendet. Hervorgegangen ist die DIN EN ISO 19650 aus der britischen PAS1192-Reihe.

DIN EN ISO 29481

Die DIN EN ISO 29481 beschreibt als eine der älteren BIM-Normen die Grundlagen des BIM-Begriffs und der Informationslieferung. Dabei wird vor allem der Weg zum Aufbau von Information Delivery Manuels (IDM) beschrieben.

DSD (Digitale Schiene Deutschland)

Unternehmensprogramm der Deutschen Bahn AG zur grundlegenden Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur v. a. im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik.

E

Entität

Eine Entität beschreibt in der Datenmodellierung ein eindeutig identifizierbares Informationsobjekt. Im Datenmodell sollen Informationen über diese Objekte verarbeitet und gespeichert werden.

Exchange- oder Information Requirements

In einem BIM-Prozess beschreiben Exchange Requirements die Anforderungen an Daten für das Lösen einer Aufgabe. Ein praktisches Beispiel ist die Erstellung eines Bewehrungsplans. Für diesen benötigt der Bearbeiter Informationen, z. B. Bauteile, Abmessungen oder Material. Die dafür benötigten Daten werden in einem „Exchange Requirement“ beschrieben und zu einem festen Zeitpunkt zum „Data Drop“ zur Verfügung gestellt.

F

Fachmodelle

Das Fachmodell ist ein allgemeiner Begriff für das disziplin- bzw. gewerkespezifische Bauwerksmodell eines einzelnen Projektbeteiligten. Im Hochbau bildet gewöhnlich das Fachmodell des Architekten die Basis für weitere Fachmodelle, wie das der Tragwerksplanung oder der Haustechnik. Jedes einzelne Modell wird über die Projektlaufzeit modifiziert und mit weiteren relevanten Informationen gefüttert. Sie können beispielweise von Material, Kosten und Mengen über statische Werte wie z. B. Druckfestigkeit, Durchbiegung oder TGA-Kennzahlen reichen. Alle Modellinhalte werden gezielt für einen bestimmten Zweck erstellt.

FBX (Filmbox)

Das Dateiformat FBX ist ein offenes Framework mit einem proprietären Dateiformat der Firma Autodesk für die 3D-Datenübertragung. Es erlaubt eine hohe Interoperabilität zwischen verschiedenen Rendering-, CAD-, Game- und Animationsprogrammen. FBX-Dateien ermöglichen es, 3D-Objekte und 2D-Objekte mit Objekthöhe, Lichtquellen, Kameras und Materialien zwischen verschieden Programmen auszutauschen.

G

GAEB

Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen.

gbXML-Format (Green Building Extensible Markup Language)

Offenes Format zum Datenaustausch zwischen CAD-Programmen und Energiesimulationsprogrammen. Die Schnittstelle wird z. B. in Berechnungssoftware der technischen Gebäudeausrüstung und der Bauphysik eingesetzt.

GUID (Globally Unique Identifier)

Eine automatisch generierte, einzigartige Kennnummer, die dazu dient, 3D-Objekte software- und systemübergreifend eindeutig nachverfolgen zu können.

I

Implementierungsstrategie BIM-WSV-2030

Das im Jahr 2022 veröffentlichte Dokument dient als BIM-Masterplan für die Wasserstraße. Es fungiert als Leitfaden für das digitale Planen, Bauen und Betreiben von Wasserstraßen und fördert ein gemeinsames Verständnis von BIM als digitale, kooperative Arbeitsmethode. Ziel ist eine effiziente Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Informationsmanager des Auftraggebers (BIM-Manager)

Der BIM-Manager ist gleichzusetzen mit dem „Informationsbesteller“ nach DIN EN ISO 19650:2018 und ist in BIM-Projekten verantwortlich für die Vertretung der Auftraggeberanforderungen an den Informationsprozess. Er ist damit die höchste direkte BIM-Instanz und überwacht und steuert den globalen BIM-Prozess (strategische Ausrichtung). Im praktischen Sinne hilft der BIM-Manager bei der Anpassung der AIAs an ein Projekt und prüft, ob die Anforderungen durch den projektspeifischen BIM Projektabwicklungsplan (BAP/BEP) der Auftragnehmer umgesetzt werden.

ICDD (Information Container for Linked Document Delivery)

Containerformat, welches es ermöglicht, verlinkte Datensätze auszutauschen. Die Besonderheit und die Schwierigkeit sind die Links, die Informationselemente verbinden. Der praktischste Anwendungsfall eines ICDDs ist der BIM-LV-Container, der eine IFC- und eine GAEB-Datei miteinander verbindet. Diese Verbindung ermöglicht es, vom IFC-Element zur zugehörigen Position zu springen und umgekehrt.

IFC (Industry Foundation Classes)

Herstellerunabhängiges und offenes Datenmodell, das zur Dokumentation und Lagerung von modellbasierten Daten und Informationen in allen Planungs-, Ausführungs- und Bewirtschaftungsphasen genutzt werden kann. buildingSMART International ist eine internationale, nichtstaatliche Non-Profit-Organisation und definiert das Austauschformat Industry Foundation Classes zum BIM-Datenaustausch im Bauwesen.

IDM (Information Delivery Manual – Informationslieferhandbuch)

Die Anforderungen zum Datenaustausch werden allgemein in den IDM-Beschreibungen zusammengefasst. Sie beschreiben grundlegend den Umfang und die Spezifikationen der Informationen, die eine bestimmte Rolle (Anwender) zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. Arbeitsprozess in einem BIM-Projekt zur Verfügung stellen muss.

K

Kollisionsprüfung

Teilautomatisierte Prüfung von 3D-Modellen auf räumliche Verschneidungen innerhalb einer Disziplin oder gegen andere Teilmodelle. Die Aussagekraft der Ergebnisse hängt dabei maßgeblich von den angewendeten Regelsätzen und dem Modelldetailgrad ab.

Koordinationsmodell

Besteht aus den zusammengeführten Teilmodellen verschiedener Disziplinen und dient zur Abstimmung zwischen Projektbeteiligten (z. B. als Basis für die Qualitätsprüfung, Kommunikation und Datenhaltung).

Koordinationswürfel

Quader mit 1x1x1 m Kantenlänge, der den Einfügepunkt des Modells markiert. Liegen die Quader der einzelnen Fachmodelle alle exakt übereinander, ist die Lagerichtigkeit der Modelle gewährleistet. Diese Vorgehensweise wird auch manchmal als „Würfeltest“ bezeichnet.

L

LOD (Level of Development)

Der Ausarbeitungsgrad eines Informationsmodells (LOD) bezeichnet den Arbeits- bzw. Projektfortschritt der Modellierung innerhalb eines vorgegebenen geometrischen Detaillierungsgrades. Der Ausarbeitungsgrad beschreibt auch, wie vollständig und belastbar die Informationen eines Bauwerksmodells für eine bestimmte Auswertung sind. Anmerkung: LOD = LOG + LOI

LOG (Level of Geometry)

Der geometrische Detaillierungsgrad beschreibt den Detaillierungsgrad der Geometrie eines Modellelements in einem Bauwerksmodell. Anmerkung: Der LOG wird auch gleichbedeutend als Level of Detail (LOD) verwendet. Da es zu Verwechslungen bezüglich der Abkürzung für den Level of Development (Ausarbeitungsgrad) kommen kann, wird die Verwendung des Begriffes LOG statt LOD empfohlen.

LOI (Level of Information)

Der Detaillierungsgrad beschreibt den Gehalt an alphanumerischen Informationen eines Modellelements in einem Bauwerksmodell.

LOIN (Level of Information Need)

Der Level of Information Need (LOIN) wird in der DIN EN 17412-1 beschrieben und ersetzt die ehemals verwendeten Begriffe Level of Detail (American Institute of Architecture) und Modell-Informationsgrad (VDI). Ein Level of Information Need definiert für einen Anwendungsfall an einem Meilenstein für definierte Beteiligte geometrische, alphanumerische und dokumentarische Informationsanforderungen. Er beschreibt klar eine genau abgegrenzte Mindestanforderung an die Geometrie und den Informationsgehalt eines digitalen Modells. Er setzt sich aus LOG und LOI zusammen.

LV-Container

Der BIM-LV-Container nach DIN SPEC 91350 ist eine spezifische Ausprägung des Multimodell-Containers. Er beinhaltet die Bauwerksmodelle (IFC-Datei), die Leistungsverzeichnisse (GAEB-Datei), die Linkmodelle (XML-Datei) sowie eine Metadatendatei (MultiModel.xml). Diese Daten werden zusammen in einer komprimierten Archivdatei ausgetauscht. Die Dateinamenserweiterung wird entsprechend der Konvention aus dem BMBF-Leitprojekt Mefisto mit „mmc“ definiert. Das Archiv ist konform zum MIME-Typ ZIP zu schreiben.

M

Masterplan BIM für Bundesbauten

Das im Jahr 2021 initiierte Strategiepapier definiert klare Ziele und Maßnahmen für die schrittweise Integration digitaler Prozesse und von BIM für Bundesbauten. Es stellt sicher, dass alle Beteiligten nach einheitlichen Standards arbeiten.

Masterplan Bundesfernstraßen

Vom Bund im Jahr 2021 initiierter Plan, um die Digitalisierung im Bereich Infrastruktur voranzutreiben. Er definiert ein gemeinsames Verständnis der BIM-Methode und gibt unter anderem die Einführung des "Digitalen Zwillings Bundesfernstraßen" vor.

Masterplan Schienenverkehr

Vom Bund im Jahr 2020 initiierter und von den Beteiligten des Schienensektors mitgetragener übergreifender Plan, um den Schienensektor in Deutschland weiter zu stärken.

MIDP (Master Information Delivery Plan)

Der Gesamtinformationslieferungsplan wird üblicherweise vom BIM-Manager erstellt und dazu genutzt, den Austausch von Informationen während eines Projekts zu organisieren. In Tabellenform wird aufgeschlüsselt, wer wann welche Informationen liefert.

MVD (Model View Definition)

Von Building Smart etablierter Standard, der für die Ausgabe eines IFC-Modells einen Filter darstellt. Dieser sorgt dafür, dass nur die gewünschte Teilmenge aus einem Informationsmodell in IFC übersetzt wird – zum Beispiel nur das Tragwerk. Auch die Informationstiefe kann über eine MVD gesteuert werden.

Modelchecker (Prüfsoftware)

Auswertung des Bauwerksdatenmodells auf Basis von teilautomatisierten Prüfregeln. Anwendungsfälle sind u. a. die Prüfung auf Kollisionen, vorhandene Eigenschaften und Einhaltung von Abstandsregeln.

Modellierungssoftware

Computergestützte Konstruktion von dreidimensionalen Bauteilen. Im Bausektor werden diese Softwarelösungen etwa zur Erstellung von Architekturentwürfen und zur industriellen Vorfertigung von Bauteilen verwendet.

N

Neue Netze für Deutschland

Investitionsprogramm der Deutschen Bahn AG für Mobilität und Klimawende im Umfang von 13,6 Mrd. EUR. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite der Deutsche Bahn AG.

O

Objektbibliothek

Sammlung von geometrischen Repräsentanzen von Objekten und zugehörigen Objektinformationen, die für die virtuelle Konstruktion eines Bauwerks benötigt werden.

OBJ

Das OBJ ist ein offenes Dateiformat zum Speichern von dreidimensionalen geometrischen Formen. Das OBJ-Format speichert geometrische Eigenschaften eines Objekts oder gruppierter Objekte, d. h. Ecken, Textur-Koordinaten, Normalen, Flächen und Glättungen. Optische Materialeigenschaften (z. B. Spiegelung, Transparenz, Glanzlicht usw.) werden in einer separaten Materialdatei definiert, die auch Angaben zu Texturierungen enthalten kann. Die Materialdatei besitzt in der Regel die Datei-Endung .mtl (von engl. material template library) und kann in der eigentlichen OBJ-Datei referenziert werden.

ODS (OpenDocument Spreadsheet)

ODS ist ein offenes Datenformat für Tabellen, das mit lizenzfreien Office-Suiten verarbeitet werden kann. Mit Hilfe eines Plug-Ins lassen sich ODS-Dateien auch in Microsoft Excel öffnen.

OKSTRA (Objektkatalog für das Straßen- und Verkehrswesen)

Der Objektkatalog für das Straßen- und Verkehrswesen (OKSTRA) ist eine Sammlung von Objekten aus dem Bereich des Straßen- und Verkehrswesens mit einem gemeinsamen Klassifikationssystem und erreicht ein gemeinsames Verständnis dieser Objekte in den betroffenen Fachbereichen. Als direktes Ergebnis erhält man z. B. ein gemeinsames Austauschformat für verschiedenste Softwareapplikationen aus dem Straßen- und Verkehrswesen.

OOM  (Objektorientierte Modellierung)

Computergestützte Konstruktion auf Basis von 3D-Objekten und nicht auf Basis von Flächen und Linien. Zusätzlich zu den geometrischen Eigenschaften sind mit den Objekten auch semantische Eigenschaften (Attribute) verknüpft.

Open API (Open Application Programming Interface)

Das Open API ist eine offene Programmierschnittstelle für Webservices, betreut durch die Open API Initiative, einem Open-Source-Kooperationsprojekt der Linux Foundation.

Open-BIM

Open-BIM bedeutet „offenes Building Information Modeling“ und ist eine Methode, bei der verschiedene Softwarelösungen zusammenarbeiten können. Der Austausch von Daten und Modellen erfolgt über das herstellerneutrale Format IFC (Industry Foundation Classes). Dadurch können unterschiedliche Programme problemlos miteinander kommunizieren und Daten barrierefrei austauschen.

P

Partnerschaftsmodell Schiene

Von der Deutschen Bahn zusammen mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), dem Verband Beratender Ingenieure (VBI) sowie der TU Berlin erarbeitetes Konzept zur ganzheitlichen sowie nachhaltigen partnerschaftlichen Projektabwicklung bei großen und/oder komplexen Projekten der Schieneninfrastruktur.

Planungssoftware

Softwarelösung zur Unterstützung der einzelnen Fachdisziplinen bei der Gebäudeplanung. Diese können etwa über einen CAD-Kern und/oder über Berechnungsmodule verfügen. Die Planungsergebnisse können z. B. in Form von Plänen, Datenblättern und Bauteillisten ausgegeben werden.

PM (Process Map)

Bestandteil der IDM-Methode. Es handelt sich dabei um standardisierte Prozessdiagramme für ausgewählte Teilprozesse der Planung, Ausführung und Nutzung von Bauwerken.

Product Data Templates (Produktdatenvorlage)

Produktdatenvorlagen sind standardisierte Beschreibungsschemas für Bauprodukte. Sie sind vor allem für Bauprodukthersteller interessant, da durch Produktdatenvorlagen eine einheitliche Beschreibung von Daten im BIM-Kontext möglich ist. Das beste Beispiel sind die vor allem durch Klaus Aengenvoort entwickelten IFCDocs, welche es ermöglichen, Produktdatenvorlagen einheitlich und maschinenlesbar aufzustellen. Langfristig liegt das Potenzial von Produktdatenvorlagen darin, dass Bauprodukte „standardisiert“ in BIM-Modelle übernommen werden können und dadurch der saubere Modellaufbau unterstützt wird. Aber auch eine standardisierte Übernahme in die Bauausführung und ins Facility Management ist damit leichter möglich.

Property Set (Eigenschaftssatz)

Ein Property Set ist die Zusammenfassung mehrerer Eigenschaften eines Modellelements in einer benannten Gruppe. Property Sets sind fester Bestandteil des IFC-Standards, können aber durch weitere Eigenschaften mit individuellen Namen ergänzt werden. Eigenschaftssätze werden ebenfalls von den meisten Softwareprogrammen verwendet, um ein Objekt mit Gruppen von Eigenschaften zu versehen.

R

REB (Regelungen für die Elektronische Bauabrechnung)

Die REB beschreiben die Berechnungsmethoden und Methoden zum Austausch von Daten zur Mengenermittlung. Es werden hierüber Mengengrundlagen als zahlungsbegründende, mathematisch richtige (Zahlungsbegründung von Rechnungen) Festlegungen ermittelt. Bezugsquelle ist die Homepage der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). 

S

Single Source of Truth

Die Dokumentation einer Planungsdisziplin (Grafik = Pläne, Schnitte, Details usw.) und das Bereitstellen der Daten (Alphanumerik = Raumbuch, Türlisten usw.) erfolgen aus einer einzigen Quelle. Damit werden redundante Informationen vermieden und Fehlerquellen minimiert.

Starke Schiene

Dachstrategie der Deutschen Bahn AG mit dem Ziel, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern.

STEP (Standard for the Exchange of Product Model Data)

Das Datenformat STEP (ISO-Norm 10303) ist ein herstellerunabhängiger Standard zum Austausch von Produktdaten zwischen verschieden CAx-Systemen. STEP-Dateien sind Textdateien, die sowohl von Menschen als auch von Maschinen lesbar sind.

T

TIDP (Task Information Delivery Plan)

Eine Liste aller im Projekt zu liefernden Informationen, sortiert nach Aufgabe mit Angabe von Format, Datum und Verantwortlichkeit. Die TIDPs werden von den Projektbeteiligten erstellt und zum MIDP zusammengefügt.

V

VDI 2552

Die Richtlinienreihe VDI 2552 beinhaltet eine Reihe von Blättern zur Anwendung von BIM. Geordnet sind sie nach verschiedenen Themen von den Grundlagen über die Prozesse zu den AIAs und BAPs. Die VDI 2552 – insbesondere Blatt 11 – bietet eine fundierte Grundlange für die Anwendung von BIM, da sie speziell an die Anforderungen des deutschen Markts angepasst ist.

Viewer (Anzeigesoftware)

Software zur Darstellung der Geometrie und der verknüpften Informationen eines Bauwerksdatenmodells. Für einige Autorensoftware wird von den Herstellern direkt eine Anzeigesoftware angeboten; Einige Hersteller bieten spezielle Anzeigesoftware für ihre Autorensoftware an, während bei offenen Dateiformaten, wie beispielsweise IFC, entsprechende Viewer genutzt werden können.

VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen)

Die VOB ist ein speziell auf die Anforderungen der Baupraxis zugeschnittenes Regelwerk, das vom Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen (DVA) erarbeitet und fortlaufend weiterentwickelt wird. Sie dient als Grundlage für die Vergabe und Abwicklung öffentlicher Bauaufträge in Deutschland und gewährleistet eine faire und transparente Vertragsgestaltung. Die VOB ist für öffentliche Auftraggeber verbindlich. Die VOB besteht aus drei Teilen: VOB/A – Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen, VOB/B – Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen und VOB/C – Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV).

Volumenmodell

Bei einem Volumenmodell werden Körper anhand geschlossener Geometrien und das Volumen von Objekten durch die begrenzenden Oberflächen und die Information, auf welcher Seite sich Materie befindet, beschrieben. Die beiden bekanntesten Computerrepräsentationen für Volumenmodelle sind Boundary Representation (BRep) und Constructive Solid Geometry (CSG).

Vor-BAP

Vorläufiger BAP, wird vom Auftragnehmer vor Vertragsschluss erstellt in Vorbereitung eines Verhandlungsverfahrens und kann auf einem Muster-BAP beruhen.

W

„Wie-gebaut“-Modell (eng.: „as-built“ model“)

Ein oder mehrere BIM-Modelle zur Baudokumentation der abgeschlossenen Baumaßnahme. Dabei werden die BIM-Modelle an das tatsächlich gebaute Bauwerk angepasst. Das Modell gibt den Ist-Zustand bis zum gewählten Detaillierungsgrad in Gänze wieder.

WMS (Web-Map-Service – Baudokumentationsmodell)

Schnittstelle zum Abrufen von Auszügen aus Landkarten über das World Wide Web.

X

XBau

XBau ist der XÖV-Standard für den Datenaustausch der Bauaufsichtsbehörden mit ihren Kommunikationspartnern (Bauherren, Architekturbüros, Behörden zahlreicher Rechtsbereiche).

XML (Extensible Markup Language)

Die XML ist eine erweiterte Auszeichnungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter Daten im Format einer Textdatei, die sowohl von Menschen als auch von Maschinen lesbar ist.

XÖV (XML in der öffentlichen Verwaltung)

Der XÖV ist ein Standard für den elektronischen Datenaustausch der öffentlichen Verwaltung auf der Basis von Nachrichten in XML-Syntax und zugehörigen Codelisten und Prozessen. XÖV ist ein föderal erarbeiteter Standard, der von der Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) betreut wird.

XPlanung

XPlanung unterstützt den verlustfreien Austausch von Bauleitplänen, Raumordnungsplänen und Landschaftsplänen zwischen unterschiedlichen IT-Systemen sowie die internetgestützte Bereitstellung von Plänen und ermöglicht die planübergreifende Auswertung und Visualisierung von Planinhalten.

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