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Objektkatalog Bundesfernstraßen

Kurzbeschreibung der Änderungen

Objektkatalog des Fachbereichs Bundesfernstraßen

Der Objektkatalog des Fachbereichs Bundesfernstraße bildet die Grundlage für eine einheitliche, modellbasierte Beschreibung von Verkehrsanlagen im Bereich der Bundesfernstraßen. Er umfasst den vollständigen Lebenszyklus des Fachmodells Verkehrsanlage / Strecke und ordnet Objekte konsistent den relevanten Klassen, Merkmalen und LOIN-Anforderungen zu.

Im Fokus stehen bauliche und technische Anlagen, die dem Straßenverkehr dienen oder der Verkehrssicherung zugeordnet sind. Die klare Struktur des Katalogs unterstützt Planende, Auftraggebende und Softwareherstellende gleichermaßen. Grundsätzlich erfolgt eine Einteilung in drei Hauptkategorien:

  • Verkehrswege: Dazu zählen Straßen und Wege.
  • Verkehrseinrichtungen: Hierunter fallen Fahrbahnmarkierungen, Kreuzungen und ähnliche Elemente.
  • Verkehrssicherungsanlagen: Dieser Bereich umfasst Schutzeinrichtungen, Leitsysteme, Verkehrszeichen, Ampeln und weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Der Katalog enthält zudem folgende Bestandteile:

  • Klassenkatalog
  • Merkmalskatalog
  • LOIN-Konzept für das Fachmodell

Klassenkatalog

Die Neustrukturierung bietet mehrere Vorteile für die Nutzung des Katalogs. Die Werte der drei Klassifikationsmerkmale werden in allen Ansichten, einschließlich des Klassenkatalogs und der Projektanforderungen, übersichtlich dargestellt. Zudem sind die im Klassenkatalog definierten Objekte eindeutig und einmalig, was die Übersichtlichkeit erhöht. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Objekte mehrere Teilmodelle oder Objektgruppe zuzuweisen. Dies sorgt für eine flexible Handhabung der Infrastruktur und erleichtert die Anpassung an unterschiedliche Projektanforderungen.

 

Der bisherige Best-Practice-Klassenkatalog wurde 2025 neu strukturiert. Ziel ist eine klare und eindeutige Abbildung aller Objekte:

  • Eindeutige, einmalige Objekte im Klassenkatalog.
  • Übersichtliche Darstellung der Werte für alle drei Klassifikationsmerkmale in allen Ansichten (Klassenkatalog und Projektanforderungen).
  • Zuweisung eines Objekts zu mehreren Teilmodellen bzw. Objektgruppen, wenn dies fachlich erforderlich ist.
Die Grafik zeigt zwei schematische Darstellungen: links den Fachmodellkatalog mit den Elementen „Fachmodell“ und „Teilmodell/Objektgruppe“, rechts den Klassenkatalog mit den Elementen „Objektklasse“ und „Objekttyp“.

Merkmalkatalog

Die folgende Grafik veranschaulicht die Merkmalsgruppen gemäß Rahmendokumente Bundesfernstraßen. Die Merkmale enthalten überwiegend noch keine Wertevorgaben.

Die Abbildung zeigt eine tabellarische Struktur zur Einordnung von Informationen im Bauwesen. Oben stehen die Kategorien „Projektinformationen“, „Bauwerksinformationen“ und „Klassifizierung“ (projekt- und bauwerksübergreifend, allgemein erforderlich) sowie „Baustoff“, „Lage“ und „Bauphase“ (bauteilabhängig, anwendungsfallbezogen/projektspezifisch).

LOIN Konzept für das Fachmodell

Es ist eine Orientierung des LOIN-Konzepts am Rahmendokument „Fachmodelle BIM Bundesfernstraßen“ vorgesehen. Aktuell gibt es keine Ausrichtung der LOIN-Konzepte an die DIN EN ISO 7817-1, und eine entsprechende Anpassung wird frühestens nach Januar 2027 erwartet. Derzeit erfolgt keine Betrachtung von Geometrie und Dokumentation direkt an LOIN-Objekten, stattdessen werden generalisierte Anforderungen behandelt. Die Schritte zur Erstellung des LOIN-Konzepts für das Fachmodell Verkehrsanlage können der folgenden Grafik entnommen werden:

Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung zunehmender Detailstufen. Beginnend mit „Objekte + Merkmale“ erweitert sich die Kombination schrittweise um „Objektplaner Verkehrsanlage“, „LPH“ (Leistungsphase) und „AWF“ (Anwendungsfall).

Im Rahmen des Objektmodells Bundesfernstraße können insgesamt rund 4 Millionen Entscheidungen getroffen werden, die sich auf sämtliche Teilmodelle und Objektgruppen des Fachmodells Verkehrsanlage beziehen. Bei dieser Betrachtung wurde noch nicht die Nutzung definierter Werte je Leistungsphase und/oder Anwendungsfall berücksichtigt. Die nebenstehende Grafik dient als Beispiel einer Entscheidungsmatrix.  

Die Abbildung zeigt eine „Element/Eigenschafts-Matrix“ für Verkehrsobjekte im Straßenbau. In der linken Spalte sind verschiedene Eigenschaften wie „Abdeckung“, „Ankerkraft“, „Material“ oder „Maß“ aufgeführt. In den Spalten rechts sind verschiedene Fachmodelle (FM) der Verkehrsanlage gelistet, z. B. Achse, Gradiente, Fahrbahn oder Ausstattung. Kreuze markieren, welche Eigenschaften in welchem Fachmodell relevant sind.

Der Aufbau des Objektkataloges folgt im wesentlichen dem Strukturvorschlag der übergeordneten Harmonisierung. Dieser kann der nebenstehenden Grafik entnommen werden.

Die Abbildung zeigt den Zusammenhang zwischen Merkmalsmodul und AIA-Modul bei der Erstellung von LOINs (Level of Information Need) am Beispiel des Objekttyps „Widerlagerwand“. Links wird das Merkmalsmodul dargestellt: ein Klassenkatalog ohne Merkmale, in dem strukturierte Informationen in Merkmalsgruppen wie „Allgemeine Informationen“, „Baustoff“, „Klassifizierung“ und „Bauphase“ organisiert sind. Rechts zeigt das AIA-Modul die Kombination des Objekts „Widerlagerwand“ mit Attributen wie „Bauwerkstyp“, „Projektphase“, „Anwendungsfall“, „Akteur“ und „Fachmodell“. Ergänzend werden Klassifikation, Datenformate, Geometrie und Dokumentation berücksichtigt. Die Zuordnung der Merkmale erfolgt farbcodiert nach Themenblöcken.

Im Auftrag von:

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