Antworten auf die wichtigsten Fragen (FAQ) zu BIM Deutschland und den Aktivitäten des Bundes rund um Building Information Modeling (BIM) sind hier aufgeführt. Zudem finden sich auf dieser Seite Erklärungen zu Fachbegriffen und Kontaktmöglichkeiten.
Informationen zum nationalen Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens und seinen Aufgaben
Antworten auf die wichtigsten Fragen (FAQ) zu BIM Deutschland und den Aktivitäten des Bundes rund um Building Information Modeling (BIM) sind hier aufgeführt. Zudem finden sich auf dieser Seite Erklärungen zu Fachbegriffen und Kontaktmöglichkeiten.
Building Information Modeling (BIM) bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten eines Bauwerks auf der Grundlage digitaler Modelle konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden.
Ein wesentlicher Vorteil der BIM-Methode ist die Transparenz aller Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsschritte eines Bauwerks für alle Beteiligten. Die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus steht dabei im Mittelpunkt: Bauwerke und Infrastrukturen erfordern zukünftig bei der Planung, dem Bau und Betrieb und beim Um-/Rückbau ein sehr viel engeres Zusammenspiel aller Akteure. Hier kann die Digitalisierung einen maßgeblichen Beitrag leisten. Sie ist zugleich Werkzeug und Methode, mit denen ein Mehrwert für unsere gebaute Umwelt geschaffen werden kann.
Wichtig ist die Bau- und Instandhaltungsprozesse eines Bauwerks an seinem Lebenszyklus auszurichten. Dann kann die Digitalisierung dazu beitragen, dass es bei Planung, Bau, Betrieb und Um-/Rückbau zu einer enormen Verbesserung der Ressourcenplanung und -verwendung kommt. Bereits in der Planungsphase kann festgelegt werden, welche Ressourcen zum Einsatz kommen und beim Rückbau recyclierbar sind. Der CO2-Wert ist schneller errechnet und die Erstellung einer Ökobilanz leichter umsetzbar. Die Digitalisierung kann so einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele im Bausektor leisten.
Die durchgängige Digitalisierung aller planungs- und realisierungsrelevanten Bauwerksinformationen als Bauwerksmodell wird mit Building Information Modeling (BIM) umschrieben. Eine bessere Verfügbarkeit von Daten für alle am Bauprojekt Beteiligten sorgt für Transparenz und Vernetzung. Durch die BIM-Methode wird das Bauwerk bereits in der Planungsphase komplett virtuell dargestellt. Alle am Bau Beteiligten sehen sofort, wenn es zu Kollisionen, Unvollständigkeiten und Fehlern bei der Darstellung des Bauwerks kommt. Sie können dadurch noch während der Planungsphase behoben werden. BIM trägt zu einem deutlichen Rückgang von Baumängeln, Verringerung von Zeit- und kostenintensive Abstimmungsprozesse und somit einer Erhöhung der Termin-, Qualitäts- und Kostentreu bei.
Insgesamt kann die Anwendung digitaler Methoden bei der Planung, der Anbindung von Simulationen, der Steuerung des Bauablaufs und der Übergabe von Bauwerksinformationen an den Betreiber zu deutlichen Effizienzsteigerungen führen. Dieser deutliche Zuwachs an Produktivität und Qualität leistet einen wichtigen Beitrag im Sinne der Klimaziele für den gesamten Bausektor.
Durch Visualisierungen, digitale Kollisionsdarstellungen und Materialinformationen fallen Fehler oder Unvollständigkeiten bereits in der Planungsphase und nicht erst mit dem Baubeginn auf. Geplante Bauzeiten lassen sich besser kontrollieren, Baumängel treten deutlich seltener auf. Zeit- und kostenintensive Abstimmungsprozesse zwischen Planern und Ausführenden werden reduziert. Gerade bei komplexen Großprojekten führt der Einsatz von BIM so zu Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen.
BIM Deutschland ist das nationale Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens. Es ist die zentrale öffentliche Anlaufstelle des Bundes für Informationen und Aktivitäten rund um Building Information Modeling. Die hier erarbeiteten Informationen und Konzepte zur Digitalisierung des Bauwesens werden für den öffentlichen Bau entwickelt und der gesamten Wertschöpfungskette Planen, Bauen und Betreiben zur Verfügung gestellt.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) betreiben gemeinsam das nationale Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens BIM Deutschland. BIM Deutschland wurde im Jahr 2019 vom damaligen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) gegründet.
In der ersten Phase von BIM Deutschland übernimmt im Auftrag des Bundes ein Konsortium von Fachleuten aus verschieden Bereichen einen Großteil der Aufgaben. Zu diesen zählen der Aufbau und Betrieb von BIM Deutschland und die Unterstützung der Vorhabenträger. Zu dem Konsortium gehört die planen-bauen 4.0 GmbH und die folgenden weiteren Partner:
Alle Vorhabenträger des Bundes, das heißt mit Bundesbauprojekten beauftragte Verwaltungen, können Beratungsleistungen bei und von BIM Deutschland beantragen. Bei Fragen zu Beratungsleistungen für Vorhabenträger des Bundes kann über dieses Formular Kontakt aufgenommen werden.
Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin unter der Adresse:
BIM Deutschland
Geneststraße 5 / Aufgang A
10829 Berlin
Eine Kontaktaufnahme zu BIM Deutschland kann per E-Mail (info@bimdeutschland.de), über das Kontaktformular oder telefonisch unter: +49 30 95 99 89 560 erfolgen.
BIM Deutschland koordiniert für den Bund die Aktivitäten rund um den Einsatz von BIM bei Bauprojekten. Daneben berät BIM Deutschland alle mit dem Bundesbau beauftragten Verwaltungen zu BIM und stellt über das BIM-Portal relevante Informationen, Daten und Anwendungen bereit. Mit Blick auf den Lebenszyklus von Bauwerken unterstützt BIM Deutschland die Anwendung von BIM in der Betriebsphase der Bauwerke und entwickelt zudem eine BIM-Strategie für die Zukunft.
BIM Deutschland, das nationale Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens, koordiniert die bestehenden BIM-Aktivitäten des Bundes. Die Beratung der Vorhabenträger, die Unterstützung bei der Standardisierung und die Zurverfügungstellung des BIM-Portals stehen dabei im Vordergrund. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse spricht BIM Deutschland Handlungsempfehlungen für den Bundesbau aus. Zusätzlich organisiert das Zentrum Dialogforen zur Digitalisierung des Bauwesens.
BIM Deutschland gibt Bundesbehörden und Vorhabenträger des Bundes Werkzeuge an die Hand, um BIM-basiert ausschreiben und so BIM-Projekte abwickeln zu können. Diese Werkzeuge und die dazugehörigen Inhalte entwickelt BIM Deutschland und stellt sie über das BIM-Portal zur Verfügung.
BIM Deutschland legt gegenüber allen Marktteilnehmern der Wertschöpfungskette Planen, Bauen und Betreiben großen Wert auf Neutralität. Die Ansprechpartner von BIM Deutschland sind deshalb die deutschen Spitzenverbände, Industrie- und Handelskammern und Industrieinitiativen. Sie vertreten als Multiplikatoren die Anliegen ihrer Mitglieder und sorgen so dafür, dass alle Interessen berücksichtigt werden. Über sie ist eine Mitwirkung bei der Entwicklung von BIM in Deutschland möglich.
Weitere Informationen zu den Normungs- und Standardisierungsaktivitäten von BIM Deutschland können hier eingesehen werden. Informationen zu Normung und Standardisierung, die über die auf dieser Webseite zur Verfügung gestellten Informationen hinausgehen, können bei den Standardisierungsorganisationen bezogen werden. Dazu gehören:
BIM Deutschland basiert auf dem Ergebnis der Reformkommission Bau von Großprojekten. Im Stufenplan Digitales Planen und Bauen des damaligen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wurde festgelegt, in welchen Phasen bis Ende 2020 BIM eingeführt wird.
Die Reformkommission Bau von Großprojekten wurde 2013 eingesetzt, um Strategien zu entwickeln, wie Großbauprojekte termingetreu und im Rahmen der vorgegebenen Kostenkalkulation umgesetzt werden können. Eine Empfehlung der Kommission war die Implementierung digitaler Methoden wie BIM in Planungs- und Bauprozesse.
Der Stufenplan Digitales Planen und Bauen soll helfen, digitales Planen und Bauen zum bundesweiten Standard zu machen. Im Rahmen des Stufenplans wurden konkrete Schritte entwickelt, die den Weg bereiten, BIM zum neuen Standard für Verkehrsinfrastrukturprojekte zu machen.
Vorarbeiten waren auch die begleiteten Pilotprojekte mit den Forschungsprojekten InfraBIM und BIM4Rail, die BIM4Infra vorgeschaltet waren. 2016 beauftragte das BMVI die Arbeitsgemeinschaft BIM4INFRA, wichtige Voraussetzungen für die Umsetzung des Stufenplans Planen und Bauen zu schaffen. Dazu zählen Informationen und Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz von BIM, die Auseinandersetzung mit geeigneten Datenstrukturen und die Untersuchung von Rechts- und Vertragsfragen.
Weitere Informationen unter dem Menüpunkt „Auf dem Weg zu BIM“.
Seit dem 1.7. befindet sich das BIM-Portal im Pilotbetrieb. In dieser Phase haben von den Ministerien ausgewählte Nutzer Zugang zum Portal, um Inhalte und Vorlagen zu erstellen. In Q3 sollte der Wirkbetrieb starten und das Portal für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Die Anwendung der Methode Building Information Modeling (BIM) erfordert einen abgestimmten Datenaustausch zwischen allen Akteuren in der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Bauwerken sowie eine eindeutige, für alle Seiten klar nachvollziehbare Anforderungsdefinition. Mit dem BIM-Portal stellt BIM Deutschland zukünftig Informationen, Anwendungen und einheitliche BIM-Daten wie interaktive, webbasierte Werkzeuge, Datenbibliotheken und herstellerneutrale Bauteilinfomationen bereit.
Weitere Informationen zum BIM-Portal sind hier zu finden.
BIM Deutschland versteht unter dem Begriff „BIM-Cluster“ Zusammenschlüsse oder Gruppen von Interessierten oder Stakeholdern der Wertschöpfungskette Bau, die das Thema BIM in ihrem Einfluss- oder Handlungsbereich fördern und verbreiten möchten. Es geht darum, den Mitgliedsunternehmen und Interessenten wertsteigerndes Wissen zu vermitteln und Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau zu initiieren, die einen Mehrwert für die jeweilige Marktpositionierung erbringen. Mit BIM-Clustern sind dabei sowohl regionale Zusammenschlüsse unterschiedlicher Unternehmen und Institutionen gemeint als auch Interessensgemeinschaften, die ein bestimmtes Thema, wie z.B. Ausbau oder Modulbau, im Zusammenhang mit BIM betrachten. Building Information Modeling wird hier als Querschnittsthema über alle Aspekte der Wertschöpfungskette zum Zweck der Prozessoptimierung betrachtet. Die rechtliche Form ihrer Strukturen, sei es als Verein oder sei es nur als loser Verbund, ist dabei von untergeordneter Bedeutung.
Als „BIM-Cluster“ können darüber hinaus auch Akteure der öffentlichen Hand verstanden werden, die auf Landes- oder Kommunalebene, ihr Wissen zu BIM bündeln und es in geeigneter Weise in entsprechende Projekte ihrer Zuständigkeitsbereiche integrieren. Diese Cluster-Organisationen entsprechen also dem Cluster-Verständnis nach Porter, wonach die beteiligten Unternehmen, Organisationen und Strukturen zwar miteinander im Wettbewerb stehen, durch ihre gemeinsame Positionierung aber zur Stärkung des Themas BIM beitragen.
Der Cluster-Begriff im ökonomischen Sinne wurde vom amerikanischen Ökonomen Michael E. Porter geprägt, der den Begriff „Cluster“ beschrieben hat als “geografische Konzentration von untereinander auf bestimmten Feldern verbundenen Firmen, spezialisierten Lieferanten, Dienstleistungsunternehmen, Unternehmen in verwandten Branchen und zugeordneten Einrichtungen (z.B. Universitäten, Standardisierungseinrichtungen und Wirtschaftsverbänden), die miteinander konkurrieren, aber auch kooperieren“. Cluster, so erläutert Porter, spielen dadurch eine entscheidende Rolle, dass sie durch ihren überdurchschnittlichen Wettbewerbserfolg eine kritische Maße für die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Regionen oder spezieller Themen darstellen. Diese Definition lässt sich passend auch auf die BIM-Cluster übertragen.
BIM-Cluster gibt es in ganz Deutschland: