Wie Digitale Zwillinge den Ausbau der Infrastruktur vorantreiben können

Digitale Zwillinge etablieren sich zunehmend als unverzichtbares Werkzeug für das Infrastrukturmanagement. Durch die Kombination aus Echtzeitdaten und digitalen Modellen ermöglichen sie nicht nur eine effizientere Planung, Gestaltung und Überwachung von Bauprojekten, sondern eröffnen auch eine Reihe neuer Möglichkeiten für das Management und die Wartung bestehender Infrastrukturen.

Bei der Digitalisierung der Infrastrukturbereitstellung und -verwaltung muss die gesamte Wertschöpfungskette, von der Planung bis hin zum Rückbau und Recycling von Infrastrukturanlagen, berücksichtigt werden. Das Ziel dabei ist, die Integration von digitalen Technologien entlang des gesamten Lebenszyklus von Infrastrukturbauten als ganzheitlichen Ansatz umzusetzen.

Damit dies gelingt, benötigt die Baubranche Unterstützung durch Forschung, technologische Instrumente und Vernetzungsmöglichkeiten relevanter Akteure. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert unter anderem die Umsetzung von Pilotprojekten und treibt so den Fortschritt der Digitalisierung in der Infrastrukturbranche nachhaltig voran.

 

BIM als Basis für Digitale Zwillinge

Eine der wichtigsten Grundlagen für den Aufbau Digitaler Zwillinge in der Infrastruktur ist die Methode BIM. Ziel der Initiative BIM Deutschland ist es deshalb, BIM flächendeckend und nach einheitlichen Vorgaben für die Planung und den Bau unter anderem von Infrastrukturprojekten zu etablieren. Bereits vor einigen Jahren wurde die BIM-Umsetzung mit der Reformkommission Großprojekte und dem Stufenplan „Digitales Planen und Bauen“ angestoßen. Seitdem wurden mehrere Masterpläne und Umsetzungsstrategien entwickelt, die konkrete Handlungsanweisungen für die Anwendung von BIM in verschiedenen Sektoren wie Straße, Schiene und Wasserbau enthalten.

 

Digitale Zwillinge in der Praxis

Ein Praxisbeispiel für den erfolgreichen Einsatz Digitaler Zwillinge und ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum digitalen Infrastrukturbau ist das BMDV-Modellprojekt smartBRIDGE. Im Rahmen dieses Modellprojekts erstellt das Forschungsteam ein digitales Abbild der Hamburger Köhlbrandbrücke und testet das Potenzial Digitaler Zwillinge für eine vorausschauende und nachhaltige Instandhaltung. Anfang 2024 gab Bundesminister Volker Wissing den Startschuss für das Vorhaben "Reallabor Digitaler Zwilling", das in Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg durchgeführt wird. Ziel ist es, die praktische Anwendung von Digitalen Zwillingen unter realen Bedingungen und im Betrieb zu erforschen.

 

Voraussetzungen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft

Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Digitale Zwillinge zum Einsatz kommen können, erforscht für das BMDV aktuell das iRights.Lab im Rahmen des Forschungsprojekts „Digitale Zwillinge für die Infrastruktur“. Dabei untersucht das Team neben den Potenzialen und Herausforderungen der Technologie auch die besten Umsetzungspraktiken sowie Anwendungsvoraussetzungen.  Auf dieser Basis entwickelt das iRights.Lab anschließend Handlungsempfehlungen, die den weiteren Ausbau und die effiziente Integration von Digitalen Zwillingen in das Infrastrukturmanagement vorantreiben sollen. Einen Bericht über den Zwischenstand des Projektes finden Sie hier.

 

Vernetzung und Austausch zu Digitalen Zwillingen

Begleitet werden die Forschungs- und Pilotprojekte des BMDV von verschiedenen Veranstaltungen und Workshops.

Erste Veranstaltungen fanden bereits am 19.09.24 und 12.11.24 statt. In zwei Fachforen lädt das BMDV am 10.12.24 zum Austausch über die Standards und Richtlinien sowie die Data-Governance-Prozesse für Digitale Zwillinge ein. Melden Sie sich noch heute an und seien Sie dabei:

 

10.12.24, 9:00–10:30 Uhr: Fachforum 1 „Standards und Richtlinien für Digitale Zwillinge“Zur Anmeldung

10.12.24, 11:00–12:30 Uhr: Fachforum 2 „Data-Governance-Prozesse für Digitale Zwillinge“ Zur Anmeldung

Im Auftrag von:

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