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Masterplan für die Digitalisierung im Bundesfernstraßenbau veröffentlicht

Wie stark muss das Fundament für eine neue Brücke sein? Wie viel Stahl und Beton werden benötigt? Wie sieht der Zeitplan aus? Mit „Building Information Modeling“ (BIM) können Verwaltung, Planer und Bauschaffende digital vernetzt an solchen Fragen arbeiten und ihr Wissen miteinander teilen. Planen, Bauen und Betreiben eines Bauwerks werden so günstiger und effizienter. Jetzt gibt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) der Digitalisierung mit dem Masterplan BIM für den Bundesfernstraßenbau einen weiteren Schub.

Gemäß Grundgesetz hat der Bund die Zuständigkeit für die Bundesfernstraßen (also Autobahnen und Bundesstraßen) aufgeteilt. Der wichtigste Schritt zur Reform wurde gemacht, indem zum 1. Januar 2021 der Autobahn GmbH des Bundes die Zuständigkeit für die Autobahnen übertragen wurde. Für die Bundesstraßen sind – bis auf wenige Ausnahmen – weiterhin die Länder zuständig. Sie planen, bauen, erhalten und betreiben in sogenannter Auftragsverwaltung. BIM soll nun zum bundeseinheitlichen Standard für die technische Verwaltung aller Bundesfernstraßen werden.

Der jetzt veröffentlichte "Masterplan für die Digitalisierung im Bundesfernstraßenbau" basiert dabei auf Empfehlungen der Reformkommission Bau und dem Stufenplan „Digitales Planen und Bauen“.

Digital planen, real bauen: Mit dem Masterplan BIM wollen wir die Chancen der Digitalisierung im Bundesfernstraßenbau nutzen. Unser Ziel ist, dass BIM spätestens 2025 flächendeckend von den Ländern und der Autobahn GmbH eingesetzt wird. Denn das lohnt sich: Ob Straße oder Brücke – der Bau und der Betrieb werden effizienter und günstiger. Allein in der Bauphase können wir 5 bis 10 Prozent der Kosten einsparen. Ich bin mir sicher: Damit schaffen wir wichtige Grundlagen für die Zukunft – fürs Bauen, für den Klimaschutz und den verantwortlichen Umgang mit Rohstoffen.

Andreas Scheuer - Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Der Masterplan zeigt den Weg und die Methodik zum Einsatz von BIM auf und will insbesondere:

  • Wirtschaftlichkeit und Kostenstabilität erhöhen,
  • Zeitpläne leichter einhaltbar machen,
  • Nachhaltigkeit stärken,
  • Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten verbessern,
  • Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen besser planbar machen, indem von realen Bauwerken digitale Abbilder („Digitale Zwillinge“) geschaffen werden und
  • verstärkt Künstliche Intelligenz bei Planungs- und Genehmigungsprozessen einsetzen.

Der Masterplan soll in drei Stufen eingeführt werden:

  • In der ersten Phase ab 2021 werden die Grundlagen geschaffen, damit BIM nach einheitlichen Standards eingeführt werden kann.
  • In der zweiten Phase wird BIM nach und nach in allen Niederlassungen und Standorten der Autobahn GmbH sowie bei den Ländern eingesetzt.
  • In der dritten Phase soll BIM als neuer Regelprozess bei allen Projekten angewendet werden.

Um den Prozess zu erleichtern, hat das BMVI einen einheitlichen Rahmen erarbeitet: neue bundesweit einheitliche Rahmendokumente für die Projektbearbeitung mit BIM. Die Rahmendokumente sind nicht statisch, sondern werden sukzessive fortgeschrieben. Koordiniert wird die BIM-Implementierung in einer turnusmäßigen „Bund-Länder-Dienstbesprechung BIM“ sowie in einer speziell eingerichteten Lenkungsgruppe.

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